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THE DIGITAL EXPERTS

27.06.2023

SAP ICMR

Konsolidierung von Geschäftsvorfällen innerhalb eines Konzerns

Wofür steht SAP ICMR?

SAP ICMR steht für Intercompany Matching and Reconciliation und ist ein Abstimmtool für die Konzernkonsolidierung. Das Tool führt notwendige Vorarbeiten durch, um eine harmonische Datenbasis gewährleisten zu können. SAP liefert die Lösung seit dem SAP S/4HANA On Premise 1909 Release bzw. seit dem SAP S/4HANA Cloud 1908 Release standardgemäß aus.

Was ist ein typisches Anwendungsszenario für ICMR?

Die Finanzbuchhaltung eines Konzerns weist täglich diverse Geschäftsvorfälle aus. Diese können sowohl aus Geschäften mit externen Lieferanten oder Kunden als auch aus konzerninternen Geschäften mit Tochtergesellschaften resultieren. Für ICMR sind die konzerninternen Geschäftsvorfälle relevant. Bei diesen kann es sich z.B. um Cash-Transaktionen wie einer internen Darlehensvergabe, Fremdwährungsabwicklungen oder auch um Intercompany Kundenauftragsabwicklungen handeln. Die Verbuchung der Geschäftsvorfälle kann hierbei sowohl im SAP-System als auch in einem Fremdsystem stattfinden. ICMR bietet die Möglichkeit eines Datenimports via Schnittstelle zum Fremdsystem oder via Datei-Upload an, sodass alle Daten verarbeitet und berücksichtigt werden können. Insgesamt verfügt ICMR über ein breit gefächertes Repertoire an Fiori-Apps, mit denen alle notwendigen Schritte für die Konzernabstimm-Prozesse durchgeführt werden können.

Abbildung 1: Benutzeroberfläche des ICMR-Abstimmungstools
Abbildung 1: Benutzeroberfläche des ICMR-Abstimmungstools

Matching Methoden & Matching Regeln

Mit Hilfe sogenannter Matching-Methoden lassen sich die Daten aus den Gesellschaften clustern. Diese Matching-Methoden bestehen ihrerseits aus definierten Matching-Regeln, in welche die Daten unterteilt werden. Dabei wird eine Regel durch vorher festgelegte Bedingungen definiert. Trifft eine Bedingung auf den eingelesenen Datensatz zu, weist ICMR diesen automatisch der Matching-Regel zu. Eine manuelle Zuweisung von Datensätzen ist ebenfalls möglich.

Abbildung 2: Definition von Matching-Methoden in ICMR
Abbildung 2: Definition von Matching-Methoden in ICMR

Durch diese Clusterung ist eine effektive Analyse und Bearbeitung von erkannten Differenzen zwischen den Gesellschaften möglich. So kann Gesellschaft A eine Buchung in Euro verbuchen, während Gesellschaft B die Gegenbuchung versehentlich in US-Dollar vornimmt. Die Buchungen würden in diesem Szenario Matching-Regel 1020 „Währungscodes stimmen nicht überein“ zugeordnet werden. In der App „Zuordnungen verwalten“ kann man sich die Zuordnungen ansehen und gegebenenfalls manuelle Korrekturen vornehmen. Die Bearbeitung kann hierbei durch einen gekoppelten Workflow angestoßen werden. So kann der bearbeitende Konzernbuchhalter beispielsweise eine Information direkt aus ICMR heraus an den zuständigen Sachbearbeiter in der jeweiligen Gesellschaft weiterleiten oder direkt eine Korrekturbuchung anstoßen, welche durch ein 4-Augen Prinzip genehmigt wird.

Abbildung 3: Gekoppelter Workflow bei unterschiedlichen Transaktionswährungen
Abbildung 3: Gekoppelter Workflow bei unterschiedlichen Transaktionswährungen

Abstimmmonitor & Statusanzeige

Der sogenannte Abstimm-Monitor bietet im Anschluss die Möglichkeit, auf einen Blick eine Übersicht über den Abstimm-Status der Gesellschaften zu bekommen. Diese können zusätzlich durch eine Hierarchie dargestellt werden, um die Abhängigkeit im Konzern zu erkennen. Für eine saubere Darstellung der Abstimmergebnisse muss hier jedoch zuerst ein Abstimmfall definiert werden. Die Unterteilung des Status in grau, rot oder grün erfolgt dabei durch im Vorfeld definierte Toleranzbeträge.

Abbildung 4: Hierarchie der Gesellschaften
Abbildung 4: Hierarchie der Gesellschaften

Insgesamt stellt SAP ICMR ein nützliches Werkzeug für die Konzernabstimmung dar, welches jedoch erst mit dem passenden Customizing wirkungsvoll und zeitersparend wird. BDF EXPERTS unterstützt Sie mit unserem Know-How gerne bei der Einführung und hilft Ihnen durch Empfehlungen das Tool optimal auf Sie einzustellen.

Mario Riedel – Consultant, BDF EXPERTS

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