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THE DIGITAL EXPERTS

01.06.2023

Treasury Ansätze im Rahmen der S/4 HANA Transformation

Die S/4 HANA Transformationen schreiten weiter voran. Viele Unternehmen machen sich daher frühzeitig Gedanken darüber, welcher Treasury Ansatz für ihr Unternehmen die richtige und effizientere Lösung darstellt. In diesem Beitrag möchten wir auf die unterschiedlichen Herangehensweisen eingehen und Sie bei Ihren Überlegungen unterstützen:

Integrierter ERP Ansatz, integrierte ERP Ansatz mit Treasury First Strategie oder Treasury im Side-Car-Approach in einem autarken SAP System?

 

Dem unten aufgeführten Überblick wird eine step-by-step Transformation (Release Strategie) zu Grunde gelegt (kein Big Bang). Während die Kernprozesse eines Unternehmens größtenteils im integrierten ERP Ansatz im Rahmen der Transformation berücksichtigt werden, sollte Treasury aufgrund der komplexen Systemlandschaft isoliert betrachtet werden. Häufig spielen bei der Treasury-Systemlandschaft die Anbindung von Subsystemen zusätzlich eine große Rolle. Hier seien als Beispiel zentrale Zahlungsverkehrsplattformen (BCM/MBC) als auch entsprechende Handelsplattformen (360T, Bloomberg etc.), SAP BRIM und viele weitere erwähnt.

Die isolierte Betrachtung und verschiedene Ansätze

Im Rahmen der isolierten Betrachtung aufgrund der komplexen Systemlandschaft, möchten wir die Unterschiede der verschiedenen Ansätze herausstellen: Aufseiten des integrierten Ansatzes ist die Buchungskreisdenke vorherrschend, während im Treasury First und Side-Car-Approach die Sicht der gruppenweiten Treasury Prozesse beleuchtet wird. Treasury ist in den meisten Fällen im Holding-Buchungskreis integriert und wird damit im ersten Schritt auch bei einer großen S/4 HANA Transformation im Rahmen der Release Strategie zeitlich auch entsprechend berücksichtigt. Sollen die Treasury-Gruppenprozesse auch Sicht der Release Strategie (Transformation der BUKRS von R/3 auf S/4 HANA) getrennt auf zwei Systemen geführt werden, kann dies zu immensen Mehraufwänden und entsprechend daraus resultierenden Umsetzungsrisiken führen, welche es mit Sicht auf das Gesamtrisiko zu vermeiden gilt. Eine Trennung der Prozessführung im Treasury auf zwei parallelen System (R/3 und S/4) ist mit Vorsicht zu genießen.

Welcher Ansatz ist der richtige bei der Release Strategie?

Die Überlegung geht daher in zwei Richtungen:

Macht es Sinn, Treasury im integrierten ERP Ansatz (Treasury First) vor allen Kernprozessen auf S/4 HANA produktiv zu setzen oder gibt es individuelle Gründe, Treasury auf einem autarken SAP S/4 HANA System (Side-Car-Approach/Treasury Workstation) in die Produktivität zu überführen?

 

Beide Treasury Ansätze müssen individuell überprüft und gegenübergestellt werden. Ziel beider Ansätze ist es, die S/4 HANA Potentiale im Bereich Treasury frühzeitig heben zu können. Die Möglichkeit, die Potenziale aus zu schöpfen, bezieht sich hierbei auf den neuen Innovationen, Verbesserungen des operativen Betriebs aufgrund Performanceverbesserungen und den daraus resultierenden Reportingmöglichkeiten. Hierbei seien die Neuentwicklung und zukunftsweisende SAP Analytics Cloud erwähnt, deren Potentiale nur im Rahmen von S/4 verwirklicht werden können. In Betrachtung der Transformationsmöglichkeiten von R/3 auf S/4 HANA ist der Blick auf die vorhanden und benötigten Schnittstellen zwischen den Systemen essentiell. Hierbei bietet ein integrierter Ansatz die Chance auf möglichst wenige Schnittstellen zwischen den Systemen im Parallelbetrieb, während die Treasury Workstation (eigenes Treasury SAP System) neue Schnittstellen zum R/3 System als auch S/4 HANA System benötigt. Selbstverständlich werden die Schnittstellen zum R/3 System im Rahmen der schrittweisen Transformation auf S/4 wieder abgebaut.

Ein zukunftsträchtiges Treasury basiert auf einer soliden Umsetzungsstrategie und die bestmögliche Ausnutzung der S/4 Potenziale.

Michael Völkl, PC Leiter Treasury, BDF EXPERTS

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