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THE DIGITAL EXPERTS

23.08.2022

Integrierte Arbeitsvorbereitung und Stücklistengenerierung

In der Abbildung des Produktlebenszyklus in SAP nehmen Stücklisten und Arbeitspläne einen sehr hohen Stellenwert ein.

Eine Stückliste beschreibt das Produkt aus Sicht der zum fertigen benötigten Komponenten. Arbeitspläne beantworten die Fragestellung des „Wie? Wie lange? Durch wen?“ innerhalb eines Prozesses.

Der Einfluss auf die Prozesskette

Betrachtet man die Prozesskette rückwärts wird die Bedeutung einer integrierten Arbeitsplan- und Stücklistengenerierung für die Arbeitsvorbereitung deutlich. Denn diese befasst sich in der Regel mit der Arbeitsplanerzeugung zu entsprechenden Baustufen.

Was bedeutet das für das Produkt?

Im SAP-System entsteht ein Produkt aus der Verschachtelung mehrerer Baugruppenstücklisten, die sich aus der Gesamtbetrachtung eins mehrstufigen Produktes ergeben. Wird ein Produkt in einer mehrstufigen Stückliste abgebildet, erhält jede Baustufe einen in sich konsistenten Arbeitsplan, welcher die Fertigung der entsprechenden Baustufe ermöglicht. Die dahinter befindlichen Arbeitsvorgänge können u. a. rückgemeldet werden. Somit wird eine Nachverfolgung über die gesamte Produktionsstrecke gewährleistet und es ist stets einsehbar, in welcher Stufe des Fertigungsablaufs sich das Produkt befindet.

Betrachtet man die Prozesskette beginnend mit der Produktkonstruktion, so werden schon hier die Grundsteine für die Industrial Engineering Integration gelegt. In der Konstruktion wird das Produkt zunächst beschrieben und es wird definiert, welche Informationen in der Arbeitsvorbereitung berücksichtigt werden müssen. Dies können z. B. Anzugsdrehmomente oder Toleranzen sein. Somit wird innerhalb der Industrial Engineering Integration bereits in der frühen Phase der Produktentwicklung oder im Änderungsprozess ein für den Arbeitsplan relevanter Inhalt geboten und in der Struktur verankert. Auch in der Arbeitsvorbereitung werden diese Informationen aus derselben Datenumgebung weiter detailliert und verwendet.

Integriertes Produkt- und Prozessengineering mit dem SAP PPG

Für das integrierte Produkt- und Prozessengineering der SAP hat BDF EXPERTS das SAP PPG entwickelt. In der Datenwelt von Strukturobjekten und Materialplanpositionen ist ein generischer Aufbau von Strukturen möglich. Durch eine Planungsumgebung im SAP PPG können Stücklisten wie auch Arbeitspläne aus den Strukturelementen heraus generiert werden, nachdem die entsprechenden Planpositionen mit Informationen gefüllt wurden. Die Füllung kann über eine CAD Integration, beispielsweise für das gesamte Produkt oder durch die direkte Modellierung innerhalb des SAP PPGs erfolgen. Auch die Trennung von Konstruktions- und Fertigungsstücklisten wird hier integriert unterstützt und umfasst ebenso die Arbeitsplanerzeugung. SAP PPG ermöglicht es, das Produkt innerhalb einer Strukturumgebung zu planen und auch Änderungsprozesse einzuarbeiten, ohne direkte bzw. unkontrollierte Informationen an die Fertigung zu liefern. Die einzelnen Strukturen werden durch sogenannte Knoten abgebildet, diese bestehen wiederum aus Unterordnungen – den Material- oder Dokumentenplanpositionen. Aus diesen Materialplanpositionen werden zum gewünschten Zeitpunkt innerhalb eines Prozesses ein Materialstamm angelegt (vollständig integriert) und die Integration zum Industrial Engineering eingepflegt.

Die Industrial Engineering Integration, gekoppelt mit der Stücklistenintegration ermöglicht dem Anwender in Prozessphasen, bevor der Materialstamm oder die Stückliste entstanden ist, detailliert die nötigen Baustufen zu planen und auszufüllen. Hier sind u. a. auch die für die Fertigung benötigten Ebenen (M-BOM) mit inbegriffen. So können Arbeitsschritte, Fertigungshilfsmittel oder entsprechende Dokumentationen geplant und später in der Arbeitsplangenerierung verwendet werden.

Nach Abschluss der Produktentstehung oder des Änderungsprozesses am Produkt wird für die Baustufen oder für das gesamte Produkt die notwendige SAP ERP Stückliste und der zugehörige Arbeitsplan erzeugt. Für einen hohen Qualitätsstandard und für eindeutige und variantenreiche Arbeitspläne und Stücklisten können weitere Prozesse wie die Integration des Wissensmanagements herangezogen werden. 

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kunden es sehr schätzen, dass sie in der generischen Welt des SAP PPG bereits vor Generierung der im Produktionsprozess benötigten Stammdaten (wie Materialstamm, Arbeitspläne und Stücklisten) diese bereits vorplanen und spezifizieren können.

Die reifegradunterstützte Ausleitung schützt davor, dass Stammdaten mit schlechter Qualität für die logistische Abwicklung generiert werden. Folglich verläuft der Logistikprozess aus Sicht der SAP ERP Stammdaten zum Produkt reibungslos durch.

Klaus Klimmek – Profitcenter Leiter SCM, BDF EXPERTS

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Effizienz und Qualität – Ein Thema für Gegenwart und Zukunft

Die Effizienz und der erwartete Qualitätsstandard in der Erzeugung von ERP relevanten Stammdaten ist ein stetig gegenwärtiges Thema. Da Stammdaten von der Konstruktion bis zur Fertigung und dem Versand im Einsatz sind, erzeugen unnötig oder gar falsch erzeugte Stammdaten hohe Prozesskosten und verlängern die Durchläufe im Prozess. Vor allem durch die permanent fortschreitende Digitalisierung müssen Stammdaten den Effizienz- und Qualitätsanspruch erfüllen, damit der Fokus weiterhin auf der Wertschöpfung und der Innovation der Produkte liegt.